Diese außergewöhnliche Aufführung von Strawinskys Le Sacre du Printemps war ein totaler Triumph ... die hypnotisch kontrollierten Bewegungen der Tänzerin Julia Mach, und die brillante Umsetzung seiner eigenen Choreographie durch den Konzept-Designer und künstlerischen Leiter Klaus Obermaier.
BIRMINGHAM POST
Man muss gesehen haben, mit welcher poetischen Virtuosität diese Bildkunst den in 3-D reproduzierten Körper der Tänzerin fragmentiert, vervielfältigt, atomisiert.
HAMBURGER ABENDBLATT
Diese Erfahrung ist bewussteinsverändernd.
THE INDEPENDENT – London
... eine atemberaubende, intensive und ganz und gar innovative Interpretation von Strawinskys radikalen, repetitiven, rituellen Rhythmen.
BALLET.MAGAZINE
Großer Jubel im Saal, Freude bei den ebenfalls 3-D-bebrillten, ca. 8000 Zusehern und -hörern im Donaupark.
DER STANDARD – Wien
Mit dieser 3D-Inszenierung haben alle Beteiligten eine neue Ära in den Konzertsälen ins Leben gerufen.
ZEITUNG ÖSTERREICH
Jubelstürme im Brucknerhaus
Für Jubel sorgte Klaus Obermaiers Visualisierung von Stravinskys "Le Sacre du Printemps" bei der Klassischen Klangwolke des Linzer Brucknerfestes.
Mit einem optisch-akustischen Knalleffekt startete gestern abend das Linzer Brucknerfest. Mit der 3-D-Visualisierung gelang aber nicht nur eine überzeugende Gesamt-Inszenierung von Stravinskys "Le Sacre du Printemps", sondern auch die Verankerung eines Linz-spezifischen Markenszeichens.
Blutrote Farbschlieren beginnen einen rasenden Tanz. Umschlingen eine Frau, deren Gliedmaßen seltsam verzerrt wirken. Wie Spinnenarme greift es über unsere Häupter hinweg. Wie im Spiegelkabinett multiplizieren sich Beine und Arme. Bälle aus Körpern schießen durch den Raum. Lichtpunkte explodieren. Wie ein elastisches Drahtgeflecht wölbt sich ein Raster ins Publikum.
Willkommen bei der faszinierenden Verschmelzung von grandioser Orchesterkunst mit perfekt dosierter Bilderkraft und exzellentem Tanz. Willkommen bei der bejubelten, digital visualisierten Klassischen Klangwolke zum Start des Linzer Brucknerfests 2006.
[...]
Der Linzer Maler, Grafiker, Choreograph und Musiker hatte für seine Visualisierung eine kluge Entscheidung getroffen: Nämlich, die ohnehin gigantische Klangwelt Stravinskys nicht mit weiterer Opulenz zu belasten. Seine konzentrierten optischen Akzente transportieren geballte Intensität, ohne zu überfordern. Und: Obermaier illustriert nicht bloß - seine Bildwelt verschmilzt mit der Musik und setzt gleichzeitig starke Kontrapunkte.
Ein überraschender Dialog, der seine digitalen Impulse aus dem Tanz (packend die Körperbeherrschung von Julia Mach) und aus dem höchst konzentriert und animiert musizierenden Bruckner Orchester unter Dennis Russell Davies bezieht. [...] Die Virtuosität, mit der die Linzer unter ihrem großartigen Chefdirigenten schier unglaubliche Präzision mit viel musikalischem Augenzwinkern und emotionalem Spiel verbanden, bewies einmal mehr die kontinuierlich zunehmende Weltklasse dieses Orchesters.
Der 10. September 2006 markiert nicht nur einen weiteren Meilenstein in der Digital-Geschichte. Er markiert auch jenes Datum, an dem sich das Brucknerfest endgültig aus dem internationalen Festivalitis-Eintopf herauskatapulierte. Bravo!
OBERÖSTERREICHISCHE NACHRICHTEN
Irene Judmayer, 12. September 2006
Blutrote Farbschlieren –
Linzer Brucknerfest begann mit Klangwolken in 3D
[...] Abends kam mit der „Klassischen Klangwolke“ der mit Spannung erwartete optisch-akustische Knalleffekt, eine sehr gelungene Visualisierung von Strawinskys „Le sacre du printemps“. [...]
Obermaiers von und mit der Musik gesteuerte Bildwelt entfachte Zuhörerjubelstürme ...
MITTELBAYERISCHE ZEITUNG
Ulrich Alberts, 12. September 2006
Klang wolkte
Einen gelungenen Dialog aus Orchesterklang und modernster 3D-Bilder gab es gestern bei der Klassischen Klangwolke des Linzer Brucknerfests.
Klaus Obermaiers beeindruckende Visualisierung von Strawinskys "le sacre du printemps" sprengte auch im Donaupark die Leinwand-Dimensionen.
OBERÖSTERREICHISCHE NACHRICHTEN
Irene Judmayer, 11. September 2006
Fulminanter Auftakt zum Brucknerfest in Linz
]...] Wie überhaupt der Start ins Brucknerfest 2006 fulminant war wie schon lange nicht. Denn auch das Eröffnungskonzert, gleichzeitig die "klassische" Klangwolke, war in mehrfacher Hinsicht ein singuläres Ereignis. Zunächst musikalisch: Dennis Russell Davis spielte mit dem ebenfalls zu neuen Höhenflügen ansetzenden Brucknerorchester ein reines Strawinsky-Programm.
[...]
Dann visuell: Der international erfolgreiche Medien- und Lichtkünstler Klaus Obermaier präsentierte mit dem Team des AEC-Futurelab unter Horst Hörtner und der hervorragenden Tänzerin Julia Mach eine 3D-Visualisierung, die nicht nur wegen der Live-Interaktion mit einer menschlichen Figur neue Dimensionen erschloss, sondern auch in der Kombination von Technik und Ästhetik die medienspezifischen Eigenheiten zu nutzen verstand.
Und schließlich auch in der Kombination von Musik und Bild: Dennis Russell Davis und Klaus Obermaier erwiesen sich als kongeniale, aufeinander Rücksicht nehmende Partner, die gleichzeitig die je spezifischen Stärken ihres Mediums voll ausspielten. Keiner als Illustrator des anderen, sondern eigenständige, dennoch brilliant aufeinander abgestimmte Medienwelten mit Julia Mach als Schanierstelle.
Großer Jubel im Saal, Freude bei den ebenfalls 3-D-bebrillten, ca. 8000 Zusehern und -hörern im Donaupark.
DER STANDARD
Reinhard Kannonier, 14. September 2006
Strawinskys Musik als Choreografin
[...] Der schon zweimal Klangwolken-erfahrene Klaus Obermaier, einer der erfolgreichsten Multimediakünstler Österreichs, wollte gemeinsam mit der Wiener Tänzerin Julia Mach für das abendliche Eröffnungskonzert mit Strawinskys "Petruschka" und "Le Sacre du Printemps" eine neue Dimension der Wahrnehmung schaffen. [...]
Musikalische Motive und Tempi beeinflussen die Bewegung der Tänzerin im virtuellen Raum – so wird indirekt die Musik selbst zur Choreografin! [...]
Die vorbehaltlose Musizierbereitschaft und disziplinierte Klangkultur des Bruckner Orchesters machten im Verein mit der ausdrucksbetonten Bewegungskunst der Tänzerin Julia Mach sowie den verblüffenden Choreografie- und Visualisierungseinfällen Klaus Obermaiers den Abend zu einem extravaganten Optimalerlebnis. [...]
KRONEN ZEITUNG
BS/MH, 12. September 2006
Ekstase elektronisch
(…)
Diese Choreografie aus realen und virtuellen Momenten erscheint dann als Projektion auf einer riesigen Leinwand über dem Orchester - und saugt das mit 3-D-Brillen ausgestattete Publikum in einen Kunstraum ohne natürliche Grenzen hinein: die starke Vision eines visionären Werks.
HAMBURGER ABENDBLATT
Marcus Stäbler, 26. Januar 2011
Tanz den Hexadezimalcode
Bei "Sacre 3D" wird aus Kampnagel zwei Abende lang ein Labor für Zukunftskunst zwischen Realität und Virtualität.
Die Brille lässt auf einen Hypernerd tippen. Glänzend schwarz ist sie, geschwungene Gläser, ihre Bügel so imposant wie die Haifischflossen alter amerikanischer Straßenkreuzer. Hinter einem solchen Gestell steckt immer ein exzentrischer Kopf. Er gehört dem Wiener Multiartisten Klaus Obermaier, 55, der heute und morgen auf Kampnagel mit der Tänzerin Julia Mach und dem NDR Sinfonieorchester unter der Leitung der chinesischen Dirigentin Xian Zhang eine aufregend eigene Version der wohl berühmtesten Ballettmusik des 20. Jahrhunderts präsentiert: den "Sacre du printemps" von Igor Strawinsky.
"Sacre 3D" nennt Obermaier seine Vision. Nun ist Dreidimensionalität dem Genre eingeschrieben, Tanz ist immer Körper im Raum, Musiker auf einem Podium sind es auch. Aber das Publikum muss trotzdem die am Eingang ausgehändigten 3-D-Brillen aufsetzen. Denn Obermaier filmt auf der 4,5 mal 4,5 Meter kleinen Bühne mit zwei Stereokameras die Bewegungen der Tänzerin. Dann schickt er die Signale in einen speziell für diese Produktion programmierten Rechner und projiziert auf eine über dem Orchester aufgespannte Leinwand die vom Computer als "digitalem Performance-Partner" (Obermaier) in Echtzeit generierten 3-D-Bilder des Tanzes. Dies ist der sehr laienhafte Beschreibungsversuch eines bestimmt viel komplizierteren technischen Vorgangs, den Obermaier gemeinsam mit dem Ars Electronica Futurelab Linz gestaltet und entwickelt hat.
Aber auch wenn sich Obermaier - ausgebildeter Konzertgitarrist, abgebrochener Kunststudent und einst Musiker in vielen österreichischen Bands - schon seit mehr als 20 Jahren die jeweils modernsten computertechnischen Möglichkeiten zur Realisation seiner Ideen zunutze macht und damit immer wieder in unbekanntes Terrain vorstößt: In erster Linie bleibt er Künstler. Deshalb darf man auch im Informatikgrundkursus eine Niete gewesen sein und kann sein Werk dennoch goutieren.
Allerdings interessiert Obermaier die archaische "Sacre"-Geschichte vom Mädchen, das in einem heidnischen Ritual dem Frühling geopfert wird, kein bisschen. Der Elektronik-Pionier mit dem engelblonden Stoppelhaar, das aussieht wie mit Wasserstoffsuperoxyd gefärbt, hat Strawinskys Frühling für sich als große Metapher für das Künftige übersetzt, für die in die Gegenwart hineinlappende allernächste Zukunft: "Wie wir mit digitalen Welten kommunizieren, wie sich das Verhältnis real-virtuell, Fakt-Fake gestalten wird, das wissen wir noch nicht. Für manche Leute ist das beängstigend."
Obermaier stellt der heute wie zur Zeit der Uraufführung vor beinahe 100 Jahren gleichermaßen elektrisierenden, rhythmisch ungemein bewegten Musik ein System aus Zeichen an die Seite, mit denen Julia Mach fürs Auge unlesbar, doch sichtbar für die computergestützten Kameras, die imaginären Wände ihres Tanzkäfigs beschriftet. Im Verlauf der Aufführung vollzieht sich im Gestenvokabular der Tänzerin eine Metamorphose von der Glagoliza, der ältesten slawischen, also Strawinskys Kulturraum zugehörigen Schrift, bis zum hexadezimalen Code, dem auf 16 Zeichen basierenden Zählsystem für Informatiker. "Am Schluss bleiben nur noch Pixel", sagt der ideenreiche Selfmade-Choreograf.
Wenn aber der Weg von der alten Schrift zum digitalen Code immer noch eine Art Leidensweg ist, ein Opfertanz: Muss man "Sacre 3D" dann nicht als Zivilisationskritik lesen? Obermaier guckt viel zu vergnügt in die Welt, als dass er zu den Zukunftsängstlichen gehören könnte: "Diese virtuelle Welt ist genauso menschengemacht wie die Stühle und der Raum, in dem wir hier sitzen. In meinen Stücken benutze ich nie den pädagogischen Zeigefinger."
Sieben Instrumentalisten des Orchesters sind zudem mit dem Computer verbunden. In einigen Passagen bestimmt ihre Dynamik, ihre Artikulation die Bilder mit. So entsteht noch eine weitere interaktive Ebene zwischen Musik, Tanz und dem Bild vom Tanz.
Man muss gesehen haben, mit welcher poetischen Virtuosität diese Bildkunst den in 3-D reproduzierten Körper der Tänzerin fragmentiert, vervielfältigt, atomisiert. Einmal scheint Julia Mach sich in lauter Sternpunkte aufzulösen. "Da ist nur gerade ihr Körper explodiert", sagt Obermaier fröhlich.
HAMBURGER ABENDBLATT
Tom R. Schulz, 15. April 2011
Virtual Reality
Der Samstag Abend in der National Concert Hall zelebrierte neue Welten - und die wunderbaren Gedanken des österreichischen Digital Artist/Choreografen Klaus Obermaier. (...)
Julia Mach, mit ihren weiß-blonden Haaren, der blassen Haut und dem champagner-farbenen Kleid, war gleichzeitig eine Göttin und das perfekte Opfer für Sacre. (...)
Obermaier kommt Anfang Mai wieder nach Taipei mit Apparition am Nationaltheater. Ich kann es kaum erwarten, diese Welt zu sehen.
TAIPEI TIMES
Diane Baker, 30. März 2009
Klassische Klangwolke begeistert Massen
Gefeiertes Spektakel
10.000 Besucher der klassischen Klangwolke verfolgten begeistert die Geburt einer neuen Konzertära im und vor dem Brucknerhaus. [...]
Mit dem Moment, wo Julia Mach die Bühne betrat und ihre ersten Zeichen in den virtuellen Raum setzte, selbst über die Besucher im Donaupark schwebte und mit der Musik verschmolz, war es um das Publikum geschehen. Der Linzer Klaus Obermaier zog mit seiner 3D-Inszenierung alle in seinen Bann. Choreografie und die virtuelle Umsetzung visualisierten das Opferthema des SACRE in einer Qualität, die die Besucher erschauern ließ. So sehr, dass manche der Besucher nach Ende des Stücks um ihren Schlaf fürchteten. Mit Standing Ovations bedankte sich das Publikum. Einziger Wermutstropfen: Die großartige 3D-Inszenierung hätte eine noch viel größere Projektionsfläche im Donaupark verdient. Mit dieser 3D-Inszenierung haben alle Beteiligten eine neue Ära in den Konzertsälen ins Leben gerufen. [...]
ZEITUNG ÖSTERREICH
Karin Friedl, 12. September 2006